Mönch aus Tibet

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Die eindrucksvolle Lebensgeschichte Gesche Rabtens, der einer der herausragendsten Lehrer des Buddhismus in unserer Zeit ist.

Vorwort Seiner Heiligkeit des 14. Dalai Lama:

Der Leser erhält nicht nur seltene Einblicke in das Klosterleben und Studium tibetischer Mönche: Ganz abgesehen von der spürbaren Inspiration, die von Gesche Rabtens Leben ausgeht, zeigt seine Biographie, dass das Studium und die Anwendung von Dharma ein langsamer Entwicklungsprozess ist, der viel Geduld und eine feste Entschlossenheit erfordert. Es ist wohl das erste im Westen veröffentlichte Buch über das Leben eines Gesche und wird somit gleichermaßen interessant wie auch informativ sein.

Textauszüge:

Schüler: Wie reagierte Ihr Vater auf Ihren Entschluss, in eine der Klosteruniversitäten einzutreten?

Gesche: Als ich ihn zum erstenmal um Erlaubnis bat, lehnte er ab. Dafür gab es viele Gründe. Einer davon war, dass er mich sehr gern hatte und es nicht ertragen konnte, dass ich so weit wegging. Überdies dauerte die Reise von unserem Dorf nach Lhasa drei bis vier Monate und war sehr anstrengend, denn sie führte über viele hohe Pässe, schneebedeckte Gebirgszüge und weite Hochebenen. Mein Vater erinnerte auch daran, dass mehrere junge Männer aus unserer Gegend, die zum Studium dorthin gegangen waren, an der Hitze gestorben und so nie mehr heimgekehrt waren. Lhasa hat ein viel wärmeres Klima als unsere Provinz, die ziemlich kühl ist. Aber als ich meinen Vater zum erstenmal fragte, antwortete er, dass ich zu jung sei, ohne diese andern Gründe zu erwähnen. Als ich achtzehn war, bat ich ihn wieder um Erlaubnis. Er wollte mich noch immer nicht gehen lassen, meinte aber nur, es gebe zur Zeit keine Reisegruppe nach Zentraltibet, der ich mich anschließen könnte. Er sagte mir, ich könne im nächsten Jahr gehen, wenn eine Karawane zusammengestellt würde. So wartete ich wieder und sah der Zeit meiner Abreise sehnsüchtig entgegen.

Schüler: Gab Ihr Vater im nächsten Jahr seine Einwilligung?

Gesche: Ich glaubte, ich könne bestimmt gehen, als eine Gruppe von Mönchen und Händlern im Begriff war aufzubrechen; aber diesmal sagte mein Vater, wir müssten zuerst unseren Familienlama zu Rate ziehen. Wenn er zustimme, dann könne ich ..., aber später, nicht mit dieser Gruppe. Das war einfach ein weiterer Versuch, meine Abreise zu verhindern; ich war sicher, er würde mich auf keinen Fall fortziehen lassen. Inzwischen hatte ich mich endgültig zum Gehen entschlossen; aber ich war einverstanden, unsern Lama um Rat zu fragen, um jeglichen Konflikt mit meinem Vater zu vermeiden. Zur Reisegruppe gehörte auch ein ziemlich wohlhabender Verwandter. Ich hatte ihm bereits von meinem Entschluss erzählt und ihn um seine Hilfe gebeten, falls ich kein Geld für die Reisekosten erhalten sollte. Er war einverstanden. In unserer Gegend war es unter den Bewohnern eines Ortes Sitte, den in einer Karawane nach Lhasa Reisenden am ersten Reisetag Geleit zu geben. Sie ritten auf Pferden, mit Gewehren bewaffnet. Als die Karawane von unserem Dorf aufbrach, schloss ich mich der berittenen Begleitmannschaft an und kehrte heim mit ihr, obgleich ich mich schon zur Flucht am nächsten Morgen entschlossen hatte. Bei der Rückkehr ritten wir um die Wette, und ich machte bei dem Spaß mit. Mein Vater war erfreut, mich wiederzusehen, und fest davon überzeugt, dass ich die Absicht wegzugehen aufgegeben hätte.